Es gibt Abende, an denen habe ich einfach unheimlich viel Spaß, etwas neues zu entwerfen. Dann mache ich die Vorzeichnung und lasse es dann doch wieder liegen, um es an anderen Tagen, an denen ich einfach handwerklich etwas tun will, auszuarbeiten. Im #mermay wollte ich nach einigen analogen Aquarellen auch mit CSP eine Meerjungfrau zeichnen. Dort nahm dieses Bild seine Anfänge.
Bei dieser kleinen Meerjungfrau, kam noch dazu, dass ich mich durch Einflüsse in den sozialen Medien dann entschieden habe, das Motiv noch einmal leicht anzupassen. Aber beginnen wir von vorn.
Inhalt
Schritt 1: Grundformen und Konstruktion
Wie oft bei komplexeren Motiven, die ich ohne Vorlage entwickle, habe ich auch hier mit Grundformen begonnen. Zunächst eine Grundlinie, die die Ausrichtung der Pose zeigt und mir helfen soll, dass auch konstruierte Posen nicht so starr aussehen. Dann ganz grob die Grundformen dazu gezeichnet und ein paar Details angerissen, wie etwa die Schwanzflosse oder Haare.
Schritt 2: Vorzeichnung
Es folgt die Vorzeichnung, wobei besonders auf Überschneidungen zu achten ist.
Wie so oft war ich im ersten Schritt mit den Händen nicht sehr glücklich, weswegen ich sie mir auf eine eigene Ebene holte und mehrfach daran feilte. Ich habe euch die Schritte mit dem passenden Ausschnitt in einem Bild zusammengepasst.
Bei genauerem Hinsehen könnt ihr feststellen, dass ich zunächst die Überschneidung der Finger feiner zeichnete, um dann die Größen noch einmal anzupassen. Da es sich um die Vorzeichnung handelt, habe ich im zweiten Fall mit dem Skalieren-Tool gearbeitet und anschließend die Übergänge neu gezeichnet. Das Skalieren klappt natürlich nur wirklich gut, wenn die Hände auf einer eigenen Ebene liegen.
Hier nun die fertige Vorzeichnung:
An dieser Stelle blieb das Bild erstmal liegen. Der Mai ging und die Motivation, es zu beenden schrumpfte.
Schritt 3: Variation
Aufgrund einer Anregung in einer Facebook-Gruppe nahm ich im Juli/August den Faden wieder auf. Statt einer klassischen Meerjungfrau, wollte ich eine mit dunkler Hautfarbe zeichnen. Nach einer kleinen Kritzelei in der Mittagspause machte ich mich zu Hause an die Überarbeitung der Vorzeichnung, die ich euch hier in drei Schritten zeige:
Am Ende passte ich das Größen-Verhältnis zwischen Kopf und Körper noch einmal an. Die finale Vorzeichnung:
Schritt 4: Tusche
Da ich das Motiv über Spreadshirt zum Druck anbieten wollte, war klar, dass ich saubere Kanten brauche. Zeichnete ich die Outlines mit dem Pentool in CSP nach. Das hat dazu den Vorteil, dass man die Ebene dann gut als Referenzebene nutzen kann.
Schritt 5: Koloration
Bei der Koloration für Spreadshirt-Motive (zu meinem Shop) beginne ich immer mit den Color-Flats. Das hat den Vorteil, dass ich geschlossene Flächen habe und ausschließen kann, dass halbtransparente Pixel entstehen, welche dann am Ende nicht gedruckt werden können.
Nach dem Anlegen der Flats, kann man diese wieder sehr gut als Referenzebene(n) nutzen. Die Schattierungen habe ich auf eigenen Ebenen gemacht und an die unteren Ebenen „geclipt“. In Photoshop nennt man das Schnittmasken.
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Diese Aufzeichnung deiner Schritte finde ich sehr interessant! Am PC zeichnen ist für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln. Da hilft es jemanden „über die Schulter“ zu schauen.
Schön, dass es dir gefällt. :) Digital zu zeichnen ist ein wenig Umgewöhnung, aber mit der Zeit entdeckt man dabei neue Vorteile, die man analog nicht so hat. Spannend wird es in der Kombination. Da probiere ich mich aktuell aber noch aus.