In der heutigen Zeit ist es keine Seltenheit, dass eine Story in mehreren Medien erzählt wird. Ein möglicher Weg könnte der nachfolgend skizzierte Ansatz sein.

Die selbe Geschichte auf mehreren Kanälen

Abb. 1: Mögliche Umsetzung einer Story über mehrere Medien

In diesem Fall würde die Story zunächst als Buch veröffentlicht, dann beispielsweise als Hörbuch vertont, verfilmt und womöglich gibt es dann noch ein Spiel dazu. Abgesehen vielleicht vom Spielansatz wird die Story hier in der Regel kaum verändert, sondern vielmehr lediglich dem Medium angepasst. Ob ich nun das Buch lese oder den Film gucke, abgesehen von Details werde ich in beiden Fällen die gleiche Story erlebt haben. Ein Grund, warum ich für meinen Teil ein Buch nur sehr ungern lese, wenn ich den Film vorab gesehen habe. Schließlich kennt man das Ende schon.

Ein neuerer Ansatz für die Veröffentlichung einer Story ist Transmedia. Hierbei geht es eben nicht darum, ein Story mit (nahezu) gleichem Umfang auf mehreren Kanälen zu veröffentlichen. Man könnte in diesem Fall sicherlich auch von einer Monetarisierung sprechen. Vielmehr geht es darum, eine Story über mehrere Kanäle hinweg zu erzählen und sie auf diese Weise – die jeweiligen Stärken des Mediums nutzend – anzureichern.

Transmedia - Eine Story über mehrere Kanäle zu erzählen

Abb. 2: Im Transmedia Ansatz geht es darum, eine Story über verschiedene Medien hinweg zu erzäheln und dabei unterschiedliche Aspekte herauszugreifen.

In Teilen passiert das bei großen Merchandising Themen bereits. Hierbei geht es jedoch oft immer um eine direkte Monetarisierung. Nehmen wir beispielsweise Star Wars. Für viele besteht Star Wars ausschließlich aus den bisher bekannten 6 Filmen. Zu diesen gibt es selbstverständlich Merchandising Material und Making-Of Bücher. Doch darüber hinaus kann jeder, der möchte, die Story in Comics und Büchern weitererleben. Neben der aus dem Film bekannten Story gibt es mitlerweile eine Vielzahl an Büchern und Comics, die sowohl die Zeit vor, zwischen, als auch nach den Filmen erzählen. Darüber hinaus gibt es Games für Erwachsene bis hin zu Star Wars Lego für das jüngere Publikum. Es gibt Lexika zu den Welten, Spezien und Charakteren. Wer die ganze Welt von Star Wars erleben will, müsste all diese Dinge konsumieren. Und danach womöglich ins Disneyland Paris fahren, um dort die Star Tours Attraktion zu erleben. (Falls es sie noch gibt.)

Eine Story über mehrere Kanäle hinweg zu erzählen, ist also in seiner Essenz noch nichts Neues. Spricht man von Transmedia, so ist jedoch auch die Einbeziehung neuer Medien, wie etwas Social Media Plattformen gemeint. Da hier oft keine direkte Monetarisierung stattfinden kann, sollte man diese Möglichkeiten als Teil der Promotion verstehen. Wenn beispielsweise das Drehbuch zum neuen Star Wars Film bereits fertig wäre, so könnte man hier eine Vorgeschichte erfinden, welche aus der Sicht eines Characters (vielleicht ist es nur ein Support-Character und keine der Hauptfiguren?) ein Tagebuch führt und über Geschehnisse in der Star Wars Welt berichtet, die die Leser bis zu den Geschehnissen des neuen Films führt. Auf diese Weise weckt man einerseits das Interesse der Zuschauer, hält es im Idealfall über eine längere Zeit, um dann einen direkten Übergang zum Film zu schaffen. Auch YouTube kann hier als Plattform interessant sein, ist jedoch mit einem größeren Aufwand verbunden, als reine Text-Bild-Inhalte.

Egal ob es nun eine große Hollywood-Story, eine Brand-Story oder ein anderes kleines Projekt ist, so sollte man sich in Zeiten zunehmender Internetnutzung und steigender “Werbebelastung” sicherlich fragen, wie man seine Zuschauer/Zuhörer/Kunden da noch gut erreichen kann. Transmedia Storytelling könnte sicherlich ein möglicher Ansatz sein.

Dieser Post erschien ursprünglich in meinem 2014 geführten Fachblog über Konzeption.

Einleitende Worte zu Transmedia Storytelling

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