Was für ein Weg – nach dem Abi hatte ich nicht einmal das Selbstbewusstsein, ein Portfolio für ein Designstudium zusammen zu stellen und heute stelle ich mir die Frage, ob ich nicht mit meiner Zeichnerei Geld verdienen kann?

Dienstleistung vs. Lizenzen vs. eigener Vertrieb

Ganz allgemein kann man wohl die Möglichkeiten in drei Kategorien aufteilen:

  1. Dienstleistung
    Auftragszeichnungen für Agenturen, Verlage, andere Unternehmen oder auch Privatpersonen.
  2. Lizenzen
    Eine eigene Marke, ein eigenes Produkt erschaffen und diese lizensieren. (z.B. Kinderbuch, grafische Novellen, Comics, etc.)
  3. Eigener Vertrieb
    Eigene Motive auf Produkte drucken (lassen) und diese selbst vertreiben.

Wenn ich mein Geld ausschließlich mit dem Zeichnen verdienen wollen würde, würde ich wohl in der Dienstleistung beginnen und mir parallel versuchen, ein eigenes Produkt aufzubauen, um mich langfristig Dingen zuwenden zu können, auf die ich wirklich Lust habe.

Mein Ziel ist jedoch kleinerer Natur.

Schritt 1: Ziel setzen

Wie sieht es bei euch aus? Wo steht ihr jetzt, wo wollt ihr hin und was wollt ihr erreichen?

Ich gebe zu, Stunden allein vor dem Rechner sitzen und zeichnen finde ich mal ganz schön, aber für „jeden Tag“, wär das nichts für mich. Ich schätze die kommunikativen Aspekte meines Hauptjobs, der mir auch Spaß macht. Worum geht es mir also? Was ist mein Ziel?

  1. Ich möchte erstmal, dass sich meine Zeichnerei selbst trägt. Das bedeutet, ich möchte Geld verdienen, um mein Webhosting hier, eventuelle Softwareupdate oder auch andere Materialien zu bezahlen. Alles was dann übrig bleibt, wandert – nach Abzug aller Abgaben (Steuern etc.) in die Familienkasse.
  2. Ich möchte neue Erfahrungen sammeln. Im Aufbau eines kleinen Nebengewerbes mit all den Dingen, die dazu gehören. Also von Papierkram, über Finanzen hin zu Strategien und Marketing.

Also habe ich es in die Hand genommen. Im April sprach ich mit meinem Arbeitgeber, Anfang Mai hatte ich die Zusage und Mitte Mai meldete ich mein Kleingewerbe beim Amt an.

Nachdem es die letzten Wochen hier im Blog eher ruhig geworden war, habe ich überlegt, euch Stück für Stück an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. – Ist das für euch interessant? Welche Themen interessieren euch?

Seid ihr selbst bereits auf einem Weg, eure kreativen Arbeiten – zumindest in Teilen – zu monetarisieren? Ich würde es ja super spannend finden, wenn wir ein paar mehr sind und man sich da gegenseitig austauschen kann. :)

Mit Zeichnungen Geld verdienen?

9 thoughts on “Mit Zeichnungen Geld verdienen?

  • 23 August 2017 um 07:05 Uhr
    Permalink

    Eine coole Reihe, ich bin ganz Ohr :D
    … Im Prinzip möchte ich soetwas ähnliches machen, traue mich aber nicht ganz ran, bzw. finde dass ich einfach noch nicht gut genug bin.
    Von daher lausche ich sehr gerne deinen Erfahrungen ♥

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    • 25 August 2017 um 16:24 Uhr
      Permalink

      Ich hab mich auch ewig davor gedrückt, anzufangen.

      Doch man muss sich einfach fragen: Was ist das schlimmste, was dir passieren kann? – Genau, es kauft keiner etwas. Aufgrund der ganzen Online Anbieter ist der Einstieg ja ohne große Investitionen möglich. Du brauchst i.d.R. eine Gewerbeanmeldung und musst berücksichtigen, dass dich der Lohnsteuerhilfeverein nicht mehr bei deiner Steuererklärung unterstützen wird, weil sie Selbstständige (auch nebenberuflich) nicht unterstützen dürfen. Falls du bisher keine Steuererklärung gemacht hast, wird dich das Finanzamt spätestens ab Aufnahme deiner selbstständigen Tätigkeit sehr wahrscheinlich auffordern, diese nun immer zu machen. ;)

      Ich schreib dazu aber nochmal etwas ausführlicher einen Blogpost. ;)

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  • 27 August 2017 um 15:35 Uhr
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    Hallo Christina,

    ich finde das Thema Kleingewerbe und erste Schritte in die Selbstständigkeit im künstlerischen Bereich sehr spannend und freue mich auf deine weiteren Erfahrungsberichte. ;)

    Selbstständigkeit ist ja immer so eine Sache – das kommt nämlich von „selbst“ und „ständig“ und die beiden Wörter sagen eigentlich schon das Wesentlichste darüber aus: Freizeit wird knapp und man muss sich um alles Möglich kümmern und vor allem dann, wenn man eigentlich keine Zeit/ Lust dazu hätte.

    Ich bin jedenfalls auf deine Erfahrungen gespannt. ;)

    LG
    Steffi

    Antworten
    • 27 August 2017 um 19:48 Uhr
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      Der Vorteil einer nebenberuflichen Gründung ist natürlich, dass man immer ein Sicherheitsnetz hat. Ich war 2014 auch schon 5 Monate als Freiberufler unterwegs. Da war es wirklich schwer, den Kopf frei zu kriegen und mal abzuschalten. Auch jetzt kreisen natürlich die Gedanken immer darum, was ich als nächstes mache. Weiter neue Motive? Eine Serie mit eigenen Figuren oder doch eher erstmal allgemeine Themen? Professionellere Darstellung / CI erarbeiten? etc.
      Aber klar, meine Freizeit (also nach Job und Familie) dreht sich um dieses neue Projekt. :D

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  • 9 November 2017 um 10:22 Uhr
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    Hey,
    Du bist schon soooo viele Schritte weiter als ich :-)
    Deine Ausführungen sind für mich sehr wertvoll, denn ich möchte mich auch endlich trauen meinem Traum neben der Familie langsam umzusetzen… Ich habe eine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin in Grafik/Design im Printbereich 2004 abgeschlossen. Viele Ängste, Erziehungen, Verpflichtungen und sonstige Ausreden haben mich bisher von meinem Talent, dem Zeichnen und Kreativ sein, entfernt… nun nach meinem dritten und letzten Kind mit tollem Mann, möchte ich neben meiner Hauptberufung, Mutter sein, meine wenige Zeit zum Aufbau eines kleinen Zuverdienstes mit Hilfe meiner Zeichnerei und den sonstigen kribbelnden Ideen im Kopf nutzen…. Deine Erfahrungen sind dabei, dank Deiner guten strukturierten Schreibweise sehr, sehr hilfreich!

    Danke dafür und ich folge Dir ;-)

    Beste Grüße
    Janett

    Antworten
  • 27 August 2020 um 08:52 Uhr
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    Vielen Dank für die tollen Infos zu Nebenberuf/Gewerbe speziell in Bezug auf IIlustrationen auf deiner Seite! Bin auch grad dabei.
    Kriege im Moment ALG1 und würde bald in ALG2 rutschen. Wenn ich nebenberuflich Illustrationen verkaufe, ist das wohl der günstigste Einstieg, so zahlt das Amt einfach weiter, nehme ich an.
    Muss ich nur noch Auftraggeber finden… Hast du dafür vielleicht sogar auch noch Tipps??

    Lieben Gruß
    Katie

    Antworten
    • 30 August 2020 um 17:46 Uhr
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      Hallo Kati,
      schön, dass dir meine Beiträge weiter helfen. Da ich die Aquise für Auftraggeber nicht aktiv betreibe, sondern durch Kontakte hier und da kleine Aufträge habe und mich sonst eher auf POD (Print on Demand) konzentriere, kann ich dir da nicht so viele Tipps geben.
      Vielleicht ist das Buch „Zeichnen als Beruf“ von Kristina Gehrmann für dich interessant. (Link findest du in der Sidebar.) Sie betreibt auch eine gleichnamige Facebook Gruppe, wo du viele nützliche Tipps und einen Austausch mit Gleichgesinnten findest.

      Ich wünsche dir auf deiner Reise alles Gute und viel Erfolg.
      Viele liebe Grüße
      Christina

      Antworten

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